Ich glaube, uns kann man als Barfußfamilie (seid ihr auch eine Barfußfamilie?) bezeichnen. Wie schon auf meinem Instagram oder hier auf der Startseite geschrieben, gehen wir Vegan und Barfuß durch das Leben. Denn egal wo, wir tragen keine Schuhe, selten mal Socken, Hausschuhe gar nicht.
Sogar in Geschäften, beim Sport, auf Spielplätzen usw.. Alles Barfuß. Nur wie kommen wir dazu, dass möchte ich Dir erzählen. Und wer weiß, vielleicht hast du danach auch Lust mehr oder ganz Barfüßer zu werden.

Seit wann laufen wir Barfuß?
Inhaltsverzeichnis
Zum Barfußlaufen sind wir 2019 gekommen. Wir waren zwar davor auch schon sehr viel barfuß, im Sommer so gut wie immer.
Seit 2019 jedoch von Frühling bis zum Herbstbeginn durchweg.
Freunde von uns liefen schon eine ganze weile barfuß, dass faszinierte mich und dachte, *hy, lass es uns einfach mal ausprobieren*. Und dann schauen wir, was es mit uns und unseren Füßen macht.
Je nach Untergrund und Witterung begleiten uns Barfußschuhe. Am Anfang waren es ganz simple Strandschuhe (Badeschuhe) – Seit dem Sommer 2020 tragen wir Wildlinge für uns die Besten Schuhe, wenn es um Barfußschuhe geht.
2021 starten wir nun schon ins zweite Jahr als Barfußfamilie.
Wie alles begann
Barfuß sein bedeutet uns sehr viel, es ist unsere Freiheit. Mini konnte schon als Baby keine Schuhe leiden, die Ersten richtigen Schuhe hatte sie im Herbst 2016, da wurde sie 1 Jahr alt und es wurde langsam kalt.
Ich habe ihr damals noch für die Wohnung wenigstens Stopper Socken angezogen. Jetzt beim Schreiben Frage ich mich, warum? Mit den nackten Füßen hat man doch sehr viel mehr Halt und Sicherheit als mit diesen Socken.
Mini wusste, dass wohl, denn sobald ich ihr die Socken angezogen hatte, waren sie auch schon wieder ausgezogen, oder ein Fuß war nackt und der Andere trug Socke, ich muss sehr schmunzeln, wenn ich heute die Bilder in meinem Kopf sehe.

Es hat mich fast Irre gemacht, dieses ständige an, aus, an, aus geziehe – irgendwann habe ich es gelassen. Ich wusste, sobald ihr kalt werden würde, würde sie es mir sagen.
Hausschuhe ließen wir gleich ganz weg, weil, ich trage selbst keine und falls doch, wenn ich mich irgendwo hinsetzte, ziehe ich sie aus und lasse sie dort liegen. Von daher reine Geldverschwendung und warum sollte Mini Hausschuhe tragen sollen, wenn ich selbst keine trage?
Zieht den Kindern die Schuhe aus!
Das geschah alles automatisch, ohne Hintergrund, wie wertvoll unsere Füße sind, die uns das ganzen Leben lang tragen werden, … Und ich vermute, es ist vielen gar nicht bewusst.
Wie viel Gesundheit in unseren Füßen steckt. Dazu jedoch später mehr.

Davon ab, gab es bei uns im Winter dicke Winterstiefel, mit dicker Sohle. Heute nenne ich sie Liebevoll Treckerreifensole. Sehe ich Videos von Mini aus dieser Zeit. Wo sie diese festen, dicken Schuhe trägt – sie läuft wie ein Roboter, es gibt keine Verbindung zum Boden. Praktisch sind die Füße vom Rest abgeschnitten, wegen der dicken Sohlen und die wenige Beinfreiheit. Auch die Zehen können gar nicht arbeiten.
Sie stürzte auch viel – was mir auch schon langsam sorgen bereitete, heute weiß ich, sie hatte keine Verbindung zum Boden, sie konnte nicht spüren, wo tritt sie als Nächstes hin usw. Kopf und Füße zum Boden alles war getrennt.
Ich liebe Barfuß laufen
Ich liebe es seit meiner Kindheit barfuß zu gehen, jeden Sommer, auch meine Mama war sehr viel barfuß, hat es aber nie propagiert, aber so sieht man mal wieder Kinder lernen durch Beobachten.
Auch ich knickte viel um als Kind, wie Mini als Kleinkind. Ich dachte ich sei einfach nur ungeschickt oder Tollpatsch, aber auch dass sollte sich mit dem barfuß gehen, schnell ändern und als Irrtum herausstellen.

Wichtig ist es Obenrum schön warm angezogen zu sein. (c) Barfußfamilie Kraftblume
Die falschen Kinderschuhe
Die Fußgesundheit wird in der Kindheit manifestiert, wie so vieles, oder gar alles. Gesunde Füße, dass Thema ist bei den Eltern zwar Präsent, wird aber nur bis zum Alter der ersten Schritte beobachtet. Sobald die meisten Kinder eigenständig laufen können, wird auf sowas wie Schuhe nicht mehr geachtet. Viel mehr liegt der Fokus auf Marke und aussehen.
Dabei machen es die meisten doch von Anfang an genau richtig! Wie, barfuß Laufen lernen, Kabelschuhe, keine festen Schuhe die bis zum Knöchel gehen, das ist eine Zwangsjacke für kleine Kinderfüße. Auch das lassen die feinen kleinen Fußmuskeln verkümmern.
Was vielen auch nicht bekannt sein dürfte ist die Tatsache, dass viele Kinder einfach viel zu kleine Schuhe tragen. Kinderfüße wachsen – die Regel besagt, eine Daumenbreite vom großen Zeh bis zur Schuhkante (11 bis 12 Millimeter)
„Zu große wie zu kleine Schuhe können besonders die noch in der Entwicklung stehenden Füße von Kindern und Jugendlichen nachhaltig schädigen“.
erläutert die Kinderfuß- und WMS-Expertin Annette von Czarnowski.
In zu kleinen Schuhen haben die Füße kein Platz mit abrollen – in zu großen Schuhen ist kein gesunder Gang möglich. Viele Kinderschuhe schauen zwar toll aus, sind bunt, haben jedoch eine zu feste und Dicke Sole und sind in den meisten Fällen viel, viel zu Schmal.
Das ist auch vor allem bei Damenschuhen der Fall, zu schmale Form und in den meisten fällen zu klein.
Barfußschuhe
Ich trug in herkömmlichen Schuhen immer Größe 39 oder 40. Was ein Schock in den Barfußschuhen musste es die 42 sein. Ich kam mir mit dieser Größe am Anfang vor wie ein Clown. Sollte jedoch schnell merken, dass meine Füße weniger bis gar nicht mehr schmerzten, nach langen laufen.
Tja ich muss zugeben, ich wollte keine Barfußschuhe kaufen, erstens waren sie mir viel zu teuer, passt das zu unserem Minimalischen Leben? Jedoch kann ich mich noch genau an einer Aussage einer Tante von mir erinnern, die immer sagte, „im Leben braucht man zwei gute Dinge, einen gut sitzenden BH und gute Schuhe“ recht hatte sie!
Schuhe sind wichtig!
Im unseren Freundeskreis gibt es allerhand Barfußfamilien, einige schwören auf komplett barfuß bis in den Herbst und dann feste Winterschuhe, die Anderen auf Wildlinge. Wildlinge sind leicht und diese kann man einfach immer und überall mit dabei haben (nein es ist keine Werbung)..
Ende Juli 2020 habe ich mich dann durchgerungen zusammen mit einer Freundin, welche sich gerade neue Wildlinge bestellte, einfach welche mitzubestellen, dass spart nicht nur Porto schont auch die Umwelt, so ein Sammelversand.

Für mich wurden es die TANUKI MINTO, der ist Vegan und besteht im Obermaterial aus Stretch-Washi von Itoi, zu 75 % aus Papier und zu 25 % aus Polyester. Mini suchte sich die Pola aus, diese sind ebenfalls Vegan und bestehen aus Baumwolle und Leinen. Dazu eingenähte, mit GOTS-zertifizierter Baumwolle überzogene Einlegesohle aus Hanf-Flachs-Vlies.
Ich denke, dass kann man vertreten, jeder Schuh ist Handgearbeitet, nein nicht aus Bangladesch, sondern aus Portugal.
Da kam auch das große erwachen mit den Schuhgrößen, ich habe ja schon geschrieben, dass ich von Schuhgröße 39/40 auf 42 kam. Für Mini war es eben so von 30 auf die 32 um eben genug Platz zum Abrollen zu haben und da der Fuß noch wächst, braucht er zusätzlich Platz.
Oh was war ich verliebt in meine Wildis.. Das Laufgefühl ist unbeschreiblich. Probiert es einfach aus!
Barfuß in der Öffentlichkeit
Da könnte ich jetzt voll in die Tasten hauen. Als Erstes möchte ich wirklich sagen. Dass es das Selbstbewusstsein ist. Denn barfuß in einen Laden zu gehen oder einfach so in der Stadt herumzulaufen ist schon erst einmal ungewohnt.
Am Anfang hat man das Gefühl, das ein jeder auf die Füße schaut, dem ist jedoch nicht so. Negative Bemerkungen kamen überhaupt nicht. Klar im Sommer ist es auch jetzt nicht sooooo ungewöhnlich, denke ich.
Jedoch in einer Zeit wo jeder eine Maske im Laden trägt, war es ab und zu schon ein kleines Absurdum untenrum FREI zu sein.

Eher kommt es im Bekannten und Familienkreis eher zur Verwirrung. Sätze wie, “ist die nicht kalt?” – “Zieh die mal ein Paar Schuhe an!” – “Du wirst noch Krank!” – “Hast du keine Schuhe?”
Mini läuft, als ob sie nie etwas anderes getan hätte in die Läden voller Selbstbewusstsein. Es ist eben das natürlichste, was es so gibt.
Klar muss man vor allem in der Stadt sehr Achtsam sein. Scherben und anders liegt dort vermehrt rum. In unbekannten Gegenden ziehen wir dann unsere Wildis an. Oder auch, wenn uns eben danach ist.
Barfußfamilie auf dem Spielplatz
Als Barfußfamilie fällt man sogar im Sommer auf – oder eher Familien, wir sind wir ab und zu bis zu 3 Familien die gerne und viel barfuß laufen.
Sogar im Sommer rennen viele Kinder auf den Spielplätzen mit dicken festen Schuhen rum, kämpfen sich im Sand mit diesen ab und klettern geht gleich mal gar nicht. Und nein, da verurteile ich nicht, denn ich dachte auch mal, feste Schuhe sind gut!
Seitdem Mini nun immer und überall auf Schuhe verzichtet, ist sie ein richtiger Kletteraffe geworden. Egal was und wo, es muss hochgeklettert werden. Ich war so fasziniert und Stolz auf sie. Was sie kann alleine – klar am Anfang war ich da echt ganz schön ängstlich. Aber ich vertraute Ihr und ihren Füßen.
Fuß-Kopf-Hand-Motorik
Im Sand kann man nun mal besser barfuß laufen und rennen, kommt schneller voran und spürt jede Unebenheit. So ist es auch beim Thema Klettern: die Füße und die Zehen passen sich der Ober oder besser Unterfläche an. Die Fuß-Kopf-Hand-Motorik wird dabei geschult, Sicherheit kommt auf und die Kraft verteilt sich gleichmäßig in den Gliedern. Auch werden die kleinen Fuß-Zehen-Muskeln trainiert, das gibt Kraft in den Zehen und sorgt für weitere Sicherheit.

Zurück zum Thema. Barfußfamilien werden streng beobachtet, nein das ist keine Einbildung. Da unsere Kinder, wenn alle Familien anwesend sind es gut 8 bis 12 Kinder im Alter von ein paar Monaten und 6 Jahren.
Sie rennen im Sand, auf der Wiese, auf dem Asphalt überall halt rum. Da kommen schon aussagen von anderen Kindern zu ihren Müttern, “Mama darf ich auch barfuß laufen?” meist wird es erlaubt, aber auch in manchen Fällen nicht.
Spielplatz ist nicht gleich Spielplatz
Klar kann man jetzt sagen, Spielplätze sind nicht ungefährlich, dort können Scherben uns anderes Zeug herumliegen. Ja das stimmt. Ich gehe immer den Spielplatz bevor wir loslegen einmal ab um zu schauen wie Sauber er ist. Dabei räumen Mini und ich ihn auch gleich auf.
Und was wir schon alles gefunden haben, Scherben, Rasierklingen, Papier und Plastik und vor allem Pfandflaschen, ja diese nehme ich mit, wenn ich eine finde, why not?
Allein deswegen fällt man schon auf, da kommt eine Mama mit Kind dem Müll aufsammeln und wegschmeißen. Jedoch möchte ich auch das mein Kind und die anderen Kinder auf einen sauberen Spielplatz spielen. Und man vermittelt gleich etwas Wichtiges, wie: Statt zu schimpfen, dass es schmutzig ist, kann man es auch selbst aufheben und wegschmeißen, zack wieder sauber.
Eigenes Handeln und Eigeninitiative übernehmen, ins Tun gehen, statt passive bleiben und nur Schimpfen.
Die besten und schönsten Spielplätze findet man auf den Dörfern. 2020 haben regelrechtes Spielplatz hopping betrieben mit unseren befreundeten Barfußfamilien betrieben. Und dabei richtige schätze gefunden.

Natur spüren und erleben
Als Barfußfamilie möchte man jeden Untergrund und jede Bodenbeschaffung spüren und entscheiden ob man es mag oder nicht. Ich liebe Kies unter meinen Füßen, das Kribbeln von den kleinen Steinchen, es ist eine tolle Massage, danach dann über eine weiche Wiese oder feuchtes, weiches Moos einfach Mega! Waldboden oder Asphalt mag ich wiederum überhaupt nicht.
Mini dagegen flitzt einfach darauf los – Rollsplitt ist ihr sehr unangenehm, aber wer mag sowas schon?


Erdung
Bedeutet: das man in Kontakt kommt mit der Erde, mit dem Boden und deinem Körper. Und, dass man sich verwurzelt und verbunden fühlt mit der Natur und dir selbst. Man nimmt halt alles viel intensiver wahr. Merkt wo man vorsichtiger sein muss aufgrund der Bodenbeschaffenheit. Auch riecht man viel besser, also nicht nur die Füße.


Was hat sich verändert?
Da kann ich jetzt erst einmal nur von mir sprechen. Ich hatte lange Zeit Rückenschmerzen, diese haben sich schon nach einer Woche intensiven Barfußlaufen gebessert und sind mit der Zeit ganz verschwunden.
Auch gehe ich mit mehr Feingefühl durch die Welt. Ich habe so gut wie keine kalten Füße mehr, mein Kälteempfinden hat sich total verändert.
Und ich knicke nicht mehr um – kann schneller gehen.
Ich kann keine festen Schuhe mehr tragen. Ich besitze noch ein 4 Jahre altes Paar Adidas Superstar in der Größe 39 – geht gar nicht mehr. Von schweren Beinen bis hin zu Krämpfen ist alles dabei.
Hornhaut hat sich sehr verringert. Die Zehen haben sich wieder ausgebreitet, klar ist der Fuß somit breiter geworden. Aber lieber einen Breiten und gesunden Fuß, der mich trägt – als dauert schmerzende, eingezwängte Zehen und Füße.
Barfuß sein = Stressfrei sein

Es ist Stressfreier geworden. Man muss keine Schuhe mehr kaufen. Ok doch – Mini braucht jedes Jahr zwei Paar Schuhe. Im Frühjahr gibt es für sie wieder neue Wildis – für mich erst im Herbst, da meine Füße ja nicht mehr wachsen, oder vielleicht doch noch? Wir werden sehen.
Stressfrei ist es vor allem im Sommer als Barfußfamilie – man kann einfach so los, kein lästiges Schuhe suchen, anziehen usw.. nein einfach raus, es ist toll. Probiert es mal aus!
Früher brauchte ich fast zu jedem Outfit die passenden Schuhe – heute bin ich fertig angezogen, meine Füße passen zu jeden Outfit.
Fußpflege als Barfußfamilie
Klar gehört auch Pflege dazu. Ich muss sagen, ich habe noch nie so viel Zeit und pflege in meine Füße investiert. Dabei sind Füße doch unglaublich wichtig, wie konnte ich sie nur all die Jahre so vernachlässigen.
Wenn man einen ganzen Tag nur barfuß unterwegs ist, egal wo. Hat man ab Abend schmutzige Füße – aber keine Angst vor Schmutz, den kann man wieder wegwaschen.
Kleinere Verletzungen sind da schon unangenehmer. Mitte Juli hatte ich einen kleinen Riss an der Ferse, dieser ging richtig tief. Das lag daran, dass ich zwar viel gepflegt habe, aber eine gute Fettcreme oder Öl nicht benutze, die Füße wurden somit immer trockener, es war super unangenehm.
Ich dachte schon, ich müsste den Sommer jetzt nur noch mit Schuhen verbringen, aber zu meiner Erleichterung es heilte alles ganz schnell. Abendliches cremen hat sehr geholfen.
Meine Pflege Tipps
Füße gut waschen, ich bevorzuge ganz einfache Seite und eine weiche Fußbürste zurzeit benutze ich eine mit Bambus Borsten.

Danach evtl. mit einem Bimsstein drüber gehen, bitte das nicht täglich machen, je mehr man weghobelt um so schneller kommt die Hornhaut wieder, durch das Barfußlaufen streben wir eine weiche Lederhaut an.
Vor dem schlafen gehen fette ich meine Füße gut ein, massiere die Creme oder das Öl gut ein.
Zur Zeit benutze ich diese am liebsten oder auch die Fuss Wohl Butter gibt es auch bei Rossmann, kann ich euch empfehlen.
Liebt eure Füße
Fangt an Eure Füße zu lieben, einige mögen Füße eklig finden – so geht oder ging es mir auch – nehmt eure Füße in die Hand Massiert sie, tut ihnen etwas gutes, schmückt sie ob nun Nagellack oder Fußkettchen. Lernt sie kennen. Sie werden es euch danken.
Denn eure Füße tragen euch, bringen euch von A nach Z und sind das ganze leben für euch da – sie leisten Schwerstarbeit. Liebt sie dafür!
Und ist Barfußlaufen auch etwas für dich oder Euch als Familie? Werdet ihr nun öfters Eu udn euren Kindern die Schuhe ausziehen? Ihr müsste ja nicht gleich als Barfußfamilie durch´s Leben gehen.
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